Mit einem stimmungsvollen und abwechslungsreichen Konzert
zusammen mit der Pianistin und Sängerin Marie Louise Werth, 280 Gästen und einem Drei-
Gang-Menü feierte die Feldmusik am vergangenen Samstag ihren 150. Geburtstag.
Es ist ein stolzer Geburtstag, den die Feldmusik in diesem Jahr feiern kann: Vor 150 Jahren wurde der Verein mit 28 Mitgliedern gegründet. Sieben Uniformen, tausende von Proben, hunderte von Konzerten und unzählige Vereinsanlässe und gemütliche Stunden später feierten am vergangenen Samstag die 48 Mitglieder diesen Geburtstag. Das taten sie mit einer Jubiläumsgala im Monséjour. «Wir haben uns entschieden, anstelle von zwei Konzerten ein Jubiläumskonzert zu machen, damit wir auch bei den Leuten sitzen und es geniessen können. Schliesslich ist es ja unser Jubiläum.»
Das Konzept – gutes Essen geniessen und gute Musik hören – kam gut an. Schnell waren die 280 Plätze ausgebucht. Ein Grund dafür war sicher auch, dass die Jubilarin die Sängerin und Pianistin Marie Louise Werth nach Küssnacht holen konnte. Der musikalische Leiter der Feldmusik, Marco Müller, lernte die Bündnerin beim kleinen Prix Walo für den Nachwuchs kennen. Als die Idee aufkam, einen Gast für das Jubiläum einzuladen, griff Müller auf diesen Kontakt zurück. Es folgte die Auswahl und das Einüben der Stücke sowie zwei gemeinsame Proben, eine davon am Nachmittag vor dem Konzert.
Mitreissendes Duett
Das Erarbeitete vermochte am vergangenen Samstag zu überzeugen und zu begeistern. Zwischen der Vorspeise und dem Hauptgang begrüsste die Feldmusik die Gäste mit einer goldenen Fliege anstelle der Uniformkrawatte und im BigBand-Stil mit festlicher, dem Jubiläum angepasster Literatur. Ein Highlight dieses ersten Teils war das Klarinettensolo von Pius Bucher mit dem Stück ‹Petite Fleure›. Nach dem Hauptgang betrat Marie Louise Werth zusammen mit dem Gitarristen Heinz Affolter die eigens für sie errichtete Vorbühne, auf der auch ihr Flügel stand. «150 Jahr, das isch nümme nüd», meinte die Teilnehmerin des Concours Eurovision de la Chanson in Lausanne im Jahr 1989 zusammen mit der Gruppe Furbaz zu Beginn ihres kleinen Konzerts. Ob instrumental oder gesanglich – die Künstlerin vermochte das Publikum mitzureissen, zum Mitmachen zu bewegen und zu verzaubern.
Grosse Begeisterung löste das Duett von Marie Louise Werth am Klavier und Adrian Zeder von der Feldmusik am Schlagzeug aus. Im Stück ‹Hello Mary Lou› wurden auch die beiden Weihnachtslieder ‹Oh Tannenbaum›
und ‹Ihr Kinderlein kommet› verarbeitet. Weihnachtlich war auch der nächste Song. Mit ‹Little drummer boy› stimmte Werth auf die kommende Adventszeit ein und wies auf ihre Weihnachtstour hin, die am Dezember auch in Luzern Halt macht. Mit ‹Happy Day› als Zugabe beendete der Stargast sein Minikonzert.
Begeistertes Publikum
Im Glitzerkleid kehrte die Sängerin anschliessend zum gemeinsamen Auftritt mit der Feldmusik zurück.
«Marie Louise Werth gibt dem Anlass eine festliche und charmante Note», meinte Moderator Nicolas Magaldi. Gemeinsam wurden ‹Da cumpignia›, ‹Beyond the Sea›, der Concours-Titel ‹Viver senza tei› sowie ‹I want to be loved by you› performt. Ein italienisches Medley sowie der Marsch ‹Vivat Lucerna› bestritten die Feldmusikanten alleine. Als gemeinsame Zugabe erklangen ‹Ewigi Liebi› und ‹Halleluja› sowie ‹Aicha›. Nicht fehlen durfte das ‹Happy Birthday›, zu dem eine grosse hölzerne Torte mit dem süssen dritten Gang für die Konzertbesucher hereingefahren wurde. Marco Müller zeigte sich nach dem Konzert sehr zufrieden: «Es war
ein stimmungsvoller Abend und das Publikum hat gut mitgemacht.» Auf die grösste Herausforderung
angesprochen meinte Müller, das sei nicht die Literatur gewesen, sondern vielmehr das Zusammenfügen
der Ton- und Lichteffekte mit dem Flügel. Auch Marie Louise Werth genoss das Konzert: «Das Publikum
war begeistert und hat alles gegeben. Die Feldmusik hat wunderbar gespielt. Ich habe jeglichen Respekt
davor, dass es den Verein schon 150 Jahre gibt.»