Das Jahreskonzert der Feldmusik Küssnacht stand unter dem Motto ‹Good News›. Dabei wurden verschiedenste Kommunikationsformen musikalisch umgesetzt.
Die musikalischen Nachrichten kamen in vielfältigen Kompositionen daher. Unter anderem wurde mit einer Raumfahrtmission gefunkt,
Schreibmaschine getippt, Rauchzeichen gegeben und eine Flaschenpost
verschickt. Mit dem schwungvollen Marsch ‹The Washington Post› star-
tete die Feldmusik in den Konzertabend. «Trotz der Digitalisierung
gehören Zeitungen noch immer zu den wichtigsten Medien», sagte Sil-
via Staub, die auch in diesem Jahr gekonnt moderierte und Infos zu den
Stücken lieferte. Einer der ersten Autoren der musikalisch beschrie-
benen Zeitung sei Theodore Roosevelt gewesen, der später Präsident
der USA wurde. Im anschliessenden Stück ‹The Typewriter› brillierten
Adrian Zeder als Schreibmaschinen-Tippfräulein Adriana und ihr
Chef, gespielt von Damian Durrer. Es folgte ‹The last Letter from
Murdoch› – das Hauptstück. Darin beschreibt der Komponist Ma-
sanori Taruya Einzelheiten zum Titanic-Unglück. Murdoch war
der Kapitän, der seinen Angehörigen Briefe schrieb. Im letzten
Brief – er konnte nicht ahnen was geschah – gab es nochmals Good
News. Der Einstieg, der den schönen Blick auf den Atlantik und das
majestätische Schiff beschreibt, begann mit romantischen irischen
Klängen. Eine Schiffsglocke läutete den zweiten Teil ein. Bombastische
Perkussionsklänge beschrieben die Kollision mit dem Eisberg. Es folg-
te – musikalisch beschrieben – der Untergang. Ein wunderbares Stück,
abwechslungsreich, von zarten romantischen Szenen bis zu kräftig
paukendem Sound, gut umgesetzt durch die Feldmusikanten. Unter-
stützung erhielten sie von Marianne Walker am Klavier und Fabienne
Zwyer an der Harfe. Dirigent Simon Scheiwiller schaffte es auch hier,
die verschiedenen Register zu einem in sich stimmigen Klangkörper
zu vereinen.
Weitere Kommunikationsmethoden
Nach einer kurzen Pause spielten die Musikanten das Stück ‹The
Mission›, die Titelmelodie eines amerikanischen TV-Senders. ‹Un-
chained Melody› aus dem Film ‹Ghost – Nachricht von Sam› folg-
te. «Die wohl schwierigste Kommunikationsmethode, um Good
News mitzuteilen», moderierte Silvia Staub.
Dem verstorbenen Sam gelingt es dank einem Medium seiner Gelieb-
ten mitzuteilen, dass er noch immer da ist. ‹Message in a Bottle›, eine
musikalische Flaschenpost von der Band ‹The Police›, kam als nächs-
tes. «Dieses Stück hat Zeno Schmidiger arrangiert, den Mann, den ich
heute schon ein paar Mal erwähnte. Man könnte meinen, ich hätte ein
Auge auf ihn geworfen», schmunzelte die Moderatorin – und Schmi-
digers Freundin.
Gemäss Programm war ‹Pennsylvania 6-5000›, ein Swing-Jass-Hit,
das letzte Stück. Dabei überzeugten Mathias Bachmann mit seiner
Trompete und Kilian Schibli am Saxophon.
Als erste Zugabe spielten die Musikanten den Marsch ‹Gruss an Bern›.
Zum Schluss folgte die Winnetou Melodie – inklusive Rauchzeichen
als weiteres Kommunikationsmittel. Mit einem Mundharmonika spielen-
den Felix Durrer als Winnetou und Cornel Dober mit seiner Trompete
als weiterer Solist, ein stimmiger Abschluss des Konzerts. Es wurde
einmal mehr gezeigt, was man aus Instrumenten und gemeinsamer
Teamarbeit dynamisch und rhythmisch umsetzen kann. Die Feldmu-
sik Küssnacht freut sich bereits auf das nächste Seenachtsfest, welches
sie auch im nächsten Jahr organisieren wird.
Auch das JBO glänzte
Das Jugendblasorchester JBO der Musikschule Küssnacht eröffnete
den Konzertabend. Unter der Leitung von Zeno Schmidiger spielten
die Jungmusikanten den ‹Rumisberger Marsch›, den sie nächstes Jahr
auch am Eidgenössischen Jugendmusikfest in Burgdorf spielen wird.
Es folgten bei ‹Into the Arctic› eisige Klänge, unter anderem mit solis-
tischen Einsätzen des Timpanis. Schmidiger studiert an der Musik-
hochschule Luzern. Im Rahmen seines Studiums komponierte er das
Stück ‹Brieftaubenflug›, das er mit dem JBO als Uraufführung präsen-
tierte. Als Zugabe spielten die jungen Musikanten einen Ausschnitt
aus ‹Two Worlds›, einem Song von Phil Collins aus dem Soundtrack des
Comicfilms ‹Tarzan›. Nicht weniger als sechs der Jungmusikanten spiel-
ten auch beim anschliessenden Jahreskonzert der Feldmusik mit. Dies
zeige, dass Schmidiger die Jungen optimal motivieren könne, sagte
Präsident Urs Marcon-Sidler am Konzertabend.